Die AG Krokodile ist eine Arbeitsgemeinschaft der
Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrariekunde
( DGHT).
Sie wurde im Jahre 1997 gegründet und zählt heute mehr als hundert Mitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz,
den Niederlanden, Dänemark, Belgien, England, Spanien, Portugal, den USA, Australien, Kanada und den Philippinen.
Hier sind erfahrene Halter ebenso vertreten wie Einsteiger, Zoofachleute, Wissenschaftler, Tierärzte oder in erster Linie thematisch
Interessierte, die sich für diese erhaltenswerte Tiergruppe einsetzen wollen.
Zentrale Veranstaltung ist unsere jährliche Tagung, auf der neben themenbezogenen Fachvorträgen der Erfahrungs- und
Wissensaustausch mit Gleichgesinnten den Schwerpunkt bildet.
Als Veranstaltungsorte dienen zoologische oder wissenschaftliche Einrichtungen, in denen u.a. auch durch Führungen Einblicke in technische
Abläufe und grundlegende Methoden der Tierhaltung vermittelt werden.
So durften wir im Gondwana-Land des Leipziger Zoos, im Naturkundemuseum Alexander König in Bonn, in den Zoos Dortmund, Halle,
Erfurt und Ulm, im Zoologischen Garten Berlin sowie im Aquazoo Düsseldorf zu Gast sein.
Schwerpunkte unserer Tätigkeit sind :
Alle 24 Krokodilarten sind heute mehr oder weniger stark in ihrer Existenz bedroht.
Durch geeignete Schutzmaßnahmen vor Ort wird versucht, die noch vorhandenen Lebensräme zu erhalten, Tiere in Farmbeständen
nachzuzüchten und auszuwildern.
Dort tätige Einrichtungen erhalten aus unseren Mitgliedsbeiträgen finanzielle Unterstützung.
Krokodilarten, die in freier Wildbahn so gut wie ausgerottet sind, lassen sich bei artgerechter Haltung in menschlicher Obhut vor dem
vollständigen Aussterben bewahren.
Neben der geeigneten Unterbringung und Versorgung der Tiere ist dann unbedingt die Nachzucht anzustreben mit dem Ziel, die Jungtiere in ihren
ursprünglichen Habitaten auszuwildern.
Ist dies wegen fortgeschrittener und andauernder Zerstörung der natürlichen Lebensräme zur Zeit nicht möglich, ist die
Nachzucht auf eine kontrollierte Anzahl von Jungtieren zu beschränken, damit wenigstens in der Gefangenschaft eine stabile Population
überlebt.
Es muss dabei verhindert werden, dass diese nachgezogenen Tiere den Heimtiermarkt versorgen oder über das Internet oder den
Schwarzmarkt vertrieben werden und dann letztlich leider nicht selten in einer kaum artgerechten und meist auch illegalen Haltung landen.
Beobachtungen und Erfahrungen von praktizierenden Krokodilhaltern können neue Erkenntnisse über Verhalten, Gewohnheiten und
Bedürfnisse dieser Tiere liefern und somit zur Erweiterung des Wissens über die einzelnen Arten beitragen.
Ferner ist die finanzielle Unterstützung in- und ausländischer Forschungsvorhaben aus AG-Mitteln möglich.
In der AG Krokodile werden überwiegend die kleinbleibenden Arten gepflegt, deren artgerechte Unterbringung und Versorgung auch für
Privatleute durchaus möglich ist.
Da im Handel keine fertigen Gehege oder vorgefertigte Lösungen erhältlich sind kommt es hier in erster Linie auf Eigenleistung und Kreativität
an.
In unserer Arbeitsgemeinschaft ist ein breiter Fundus an Erfahrungen und bewährten Methoden vorhanden, die untereinander ausgetauscht und
verfeinert werden.
Durch die heterogene Zusammensetzung der AG fließen nicht zuletzt auch Aspekte der Tiermedizin, Biologie, Verhaltensforschung und des Fachhandwerks
mit ein.
Einsteigern in die Krokodilhaltung sei besonders ans Herz gelegt, vorher sorgfältig zu bedenken, auf welches arbeits-, zeit- und kostenintensive Vorhaben
sie sich einlassen, und genau abzuwägen, ob sie langfristig dazu gewillt oder überhapt in der Lage sind.
Unbedacht angeschaffte Krokodile sind oft nur schwierig anderweitig verantwortungsbewußt unterzubringen.
Selbst wenn unsere Arbeitsgemeinschaft in der Vergangenheit einige dieser Tiere auffangen und angemessen weitervermitteln konnte, sind unsere
Möglichkeiten beschränkt und mittlerweile auch weitgehend erschöpft.